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Ansichten einer Exorzistin


Die vierte Dimension, 2003

 

Ansichten einer Exorzistin, Frau Wanda Pratnicka

 

Ich befreie die Menschen von Geistern, negativen Energien, Verwünschungen, die an ihnen "klemmen" und es ihnen nicht erlauben, normal zu leben... Ich "reinige" auch heimgesuchte Häuser oder solche, in denen der Geist des ehemaligen Besitzers steckengeblieben ist, viel Unheil stiftet und sie sich deshalb nicht verkaufen oder vermieten lassen...

Meistens tue ich es auf Distanz, denn die Läuterung ist dann schneller und wirksamer. Der Geist weißt nämlich nicht, wann und woher die Läuterung kommt oder wer ihn aus dem Leib, in den er eingedrungen ist, hinaus bittet.
Die Entfernung spielt dabei überhaupt keine Rolle. Es rufen bei mir Menschen aus Australien, Amerika, Asien usw. an. Ich habe nämlich einmal ihren Bekannten oder Verwandten geholfen und sie benötigen jetzt Hilfe für sich selbst. Am häufigsten bitten die Mütter, Ehefrauen oder Eltern, ihrem Kind oder Partner zu helfen.
Es kommt aber auch vor, dass die Kinder um Hilfe für ihre Eltern anrufen, die z.B. übermäßig Alkohol trinken... Sehr oft wird es durch die "Invasion" eines Geistes verursacht. Ähnlich ist es bei Tobsuchtsanfällen, Familienstreitereien, psychischen Krankheiten - Schizophrenie, oder bei Schlaflosigkeit.
Um mit meiner Tätigkeit zu beginnen, Muss ich einige Informationen über den Klienten haben. Deshalb bitte ich ihn oder seine Nächsten, mir den Vor- und Nachnamen, das Geburtsdatum und den Wohnort anzugeben. Dann überprüfe ich, ob dort tatsächlich ein Geist am Werke ist, oder ob es andere Ursachen gibt, z.B. psychische.
Gewöhnliche Geister - meistens solche, die sich dessen nicht bewusst sind, dass ihr Leib schon tot ist, weil sie tragisch umgekommen sind oder vor dem Tode mit schmerzstillenden Mitteln behandelt wurden und verwirrt starben -- gehen ohne Probleme fort, wenn man ihnen erklärt, dass ihre Zeit auf der Erde abgelaufen ist und sie zu höheren Welten aufsteigen sollten.
Einige Seelen bleiben in Wohnungen oder Häusern, an die sie sich gewöhnt haben und man muss mit ihnen viel mehr arbeiten, um sie zu überreden, sich zu verabschieden.
Manchmal bitten die Menschen darum, sie von den Geistern zu befreien, diese aber nicht "ins Licht" zu führen, sondern sie zu Hause bleiben zu lassen, damit sie es behüten... Man sollte aber immer bedenken, dass auch die "von Natur aus freundlichen" Geister im Haus einen großen Kummer bereiten können... Oft "räumen" sie die Wohnung "auf", verstecken Sachen, verschieben Möbel und Geräte.
Dämonische Geister wiederum kann man an einem sehr unangenehmen Geruch erkennen. Je dämonischer der Geist, desto stärker der Geruch, obwohl man dafür nicht den geringsten physischen Grund finden kann. Oft reißen die Bewohner Tapeten und Fußböden ab, bauen Wände um aber der hartnäckige Geruch lässt nicht nach. Zusätzlich beginnen unter den Familienmitgliedern Missverständnisse anzuwachsen, die Aggressivität steigt... Nicht selten kommt es zu Selbstmordversuchen oder anderen großen Tragödien.
Eine häufige Erscheinung ist die Vergewaltigung der Lebenden von den Geistern. Oft bitten mich um Hilfe Frauen mit Wunden an ihren Gesichtern, Hälsen, Rücken, Brüsten.
Wenn ich sie frage - "Werden Sie vergewaltigt?" beginnen sie meistens zu weinen und erzählen, wogegen sie monate-, manchmal sogar jahrelang ankämpfen mussten.
Oft werden sie von sehr viele Geistern auf einmal belästigt. Diese Frauen wissen überhaupt nicht, wo sie Hilfe suchen sollten. Oft stufen die Psychologen solche Geständnisse als Wahnvorstellungen, Zwangsneurosen, sexuelle Phantasien ein. Es ist mir gelungen, sehr vielen auf diese Art und Weise gequälten Personen zu helfen und die Seelen der Geister ins Jenseits zu führen.
Vor kurzem kam zu mir eine Frau mit der Bitte, ihrem drogensüchtigen Sohn zu helfen. Sie war davon überzeugt, in seinem Leib würde ein fremder Geist wohnen. Der Junge benahm sich sehr aggressiv, seine Stimme, der Gesichtsausdruck und seine Augenfarbe veränderten sich zeitweise.
Ich habe begonnen mit ihm auf Distanz zu arbeiten und es gelang mir ziemlich schnell einen alten Junkie, der nach dem sog. "goldenen Schuss" nicht wusste, dass sein Leib schon lange auf dem Friedhof ruht, "heim ins Licht" zu führen.
Der Junge war nicht wiederzuerkennen und brachte bald einige Personen aus seinem Umkreis mit, denen zu helfen mir auch gelungen ist.br> So etwas freut mich immer sehr...
Am längsten, fast acht Monate lang, kämpfte ich mit dem Geist eines Opas, der in den Leib seiner Enkelin eindrang. Sie war Psychologiestudentin, mit dem Aussehen eines blonden Engels. Sie konnte aber unerwartet auf der Straße einen heftigen Krawall veranstalten, sich betrinken und laut schimpfen.
Die Art und Weise wie sie sprach ist ihren Bekannten aufgefallen. Sie war nicht nur brutal und aggressiv, sondern äußerte sich wie ein Mann.
Sie wollte unbedingt ihr Geschlecht ändern und begann, eine Freundin aus dem Studentenheim zu verführen. Der Geist des Opas wollte mit Hilfe seiner Enkelin seine eigenen Wünsche verwirklichen.
Ich erklärte seiner Seele, dass er diesem hübschen, zarten Mädchen das Leben zerstöre, dass er sie unglücklich mache. Da kam er zu Besinnung und verließ das Mädchen.
Viele Tragödien könnten vermeiden werden, wenn die Menschen wüssten, wo man Hilfe einholen könnte. Ich bin der Meinung, dass es bei jeder Pfarrei einen Priester geben sollte, der in der Lage wäre Exorzismen durchzuführen.
Ich selbst betrachte meine Tätigkeit als Läuterung und das Geleiten von Seelen, aber ich protestiere nicht, wenn man mich Exorzistin nennt. Womit ich mich beschäftige entspricht nämlich dem kirchlichen Exorzismus.

Aufgeschrieben von Wilhelmina Musur